Der Arbeitsmarkt ist einer strengen Struktur unterworfen. Geregelte Arbeitszeiten, Kündigungsschutz und einheitliche Regelungen in Bezug auf die Gehaltsverhandlungen zählen zu den wesentlichen Merkmalen. Ist die Auftragslage Schwankungen unterworfen und driften die gegenseitigen Erwartungen zu sehr auseinander, kann das Beschäftigungsverhältnis nicht so einfach wieder aufgelöst werden. Für das Unternehmen sind hohe Kosten und eine limitierte Handlungsfähigkeit die Folge. Ein Grund, einen Blick auf den flexiblen Arbeitsmarkt zu werfen und die damit verbundenen Vorteile.

 

Was wird unter der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes verstanden?

Starre Strukturen wie feste Arbeitszeiten, ein tariflich geregeltes Gehalt und strenge Kündigungsfristen werden zugunsten flexibleren Varianten aufgelöst. Diese beinhalten individuelle Gehaltsverhandlungen, flexible Arbeitszeiten fernab von geregelten Arbeitszeiten von 9 bis 17 jeweils von Montag bis Freitag und die Lockerung des Kündigungsschutzes. Diese Entwicklung geht meist einher mit einer zunehmenden Verantwortung von Mitarbeitern in Unternehmen und bestimmten Entscheidungsbefugnissen meint planova human capital & Roberto Laezza.

 

Gründe für die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes

Die Arbeitslosigkeit ist ein massives Problem für die Wirtschaft. Befördert wird diese Herausforderung durch ein veraltetes Arbeitsrecht und zu starre Strukturen. Aber auch das Unternehmen wird in seiner Produktivität gehemmt, da bedingt durch den Kündigungsschutz Mitarbeiter in schlechten Phasen nicht entlassen werden dürfen. Für den Arbeitnehmer hat dies auf den ersten Blick zwar Vorteile, andererseits greifen viele Arbeitgeber aus diesem Grund auf alternative Formen wie Leiharbeit oder Kurzarbeit zurück. Die Kosten werden teilweise durch Gehaltskürzungen abgefedert.

 

Flexible Arbeitszeiten gehören bereits bei der Jobsuche zu den wesentlichen Argumenten, warum sich Bewerber für ein bestimmtes Unternehmen entscheiden. Die Gründe liegen auf der Hand: Flexible Arbeitszeiten wirken sich sowohl positiv auf die Work-Life-Balance aus als auch auf das private Umfeld, denn damit wird auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unterstützt. Auch dem individuellen Biorhythmus kommen flexible Arbeitszeiten zugute. Ähnlich wie bei der Selbstständigkeit müssen sich Angestellte nicht an die Arbeitszeiten anpassen, sondern können die Arbeit entsprechend ihrem Lebensrhythmus ausrichten. Ob Lerche oder Nachteule – mit flexiblen Arbeitszeiten kommen alle auf ihre Kosten.

 

Unterstützung benötigt? planova human capital von Roberto Laezza

Für das Unternehmen sind auch hier die Vorteile nicht von der Hand zu weisen: Längere Öffnungszeiten bzw. Bürozeiten können mehr Kunden auf das Unternehmen aufmerksam machen, wodurch ein Unternehmen einen nennenswerten Wettbewerbsvorteil ergattern kann. Die oben genannten Vorteile für die Arbeitnehmer gelten natürlich auch für die Arbeitgeber. Denn bietet ein Unternehmen flexible Arbeitszeiten an, werden damit automatisch mehr Bewerber angezogen. Die Zielgruppe erhöht sich und die Chance auf qualifizierte Fachkräfte steigt damit um ein Vielfaches.

 

Auch flexible Gehälter zählen zu den modernen Formen auf dem Arbeitsmarkt. In den meisten Fällen wird hier ein niedrigeres Grundgehalt geboten, allerdings erhalten Arbeitnehmer zahlreiche Zusatzleistungen. Für diese Sachleistungen gibt es umfangreiche, kreative Möglichkeiten für Arbeitgeber. Fitness-Programme, Firmenwagen, Kranken- und Lebensversicherungen oder Aktien zählen zu diesen Optionen. Vielfach werden Eltern Kinderbetreuungsangebote vorgeschlagen, was der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben Rechnung trägt. Zahlreiche Unternehmen arbeiten mittlerweile mit speziellen Betreuungseinrichtungen zusammen oder unterhalten sogar eigene unternehmensinterne Kindertagesstätten, wo die Sprösslinge untergebracht werden können. Derartige attraktive Angebote sind gern gesehene Zulagen, die potenzielle Arbeitnehmer ansprechen und auf das Unternehmen aufmerksam machen. Das Unternehmen selber punktet in Bezug auf die Arbeitgebermarke und verschafft sich dadurch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

 

Fazit:

Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber profitieren von einer Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Einstellungen werden für das Unternehmen erleichtert und auch die Trennung von unpassenden Mitarbeitern stellt kein großes Hindernis mehr dar. Durch derartige Entwicklungen kann die Arbeitslosigkeit deutlich reduziert und die Arbeitgebermarke signifikant ausgebaut werden. Attraktive Vergütungsmodelle und flexible Arbeitszeiten wirken sich sowohl auf Arbeitgeber als auch auf Arbeitnehmerseite positiv aus. Währens sich das Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschafft, können sich Arbeitnehmer durch diese Leistungen mit dem Unternehmen identifizieren und bleiben diesem lange erhalten.