Schlechte Nachricht für Gesundheitsapostel: Trotz aller Negativwerbung konnte im Jahr 2016 der Anteil der Raucher in der Schweiz wieder leicht zunehmen. Damit befinden sich die Nikotinjünger erneut auf dem Niveau von 2011. Zwischenzeitlich war ihr Anteil an der Bevölkerung durch eine nachhaltige Raucherentwöhnung leicht gesunken, das zeigen die Daten des Statista Research Department.
Viele sind aber nach wie vor nicht bereit, sich dem Diktat des Glimmstengels widerstandslos zu unterwerfen. Diverse Methoden und Therapieformen bieten sich an, die den Nikotinsüchtigen bei seiner Abkehr unterstützen. Wer auf seine Gesundheit achtet, hat meist bereits einige Versuche unternommen, um von seiner Sucht loszukommen. Der Erfolg all dieser Maßnahmen beschränkt sich jedoch in den meisten Fällen auf die Erkenntnis, dass der gut gemeinte Vorsatz alleine nicht ausreicht.
Pflaster, Sprays, Tabletten
Klassiker bei der Raucherentwöhnung sind mittlerweile die Ersatztherapien mittels Nikotinpflaster, Kaugummi, Lutschtablette oder Anti-Nikotin-Sprays für Mund und Nase. Außerdem schwören viele Betroffene auf Medikamente mit den Inhaltsstoffen Varenicilin, Bupropion und neuerdings auch Cytisin.
In der Apotheke finden sich diverse dieser Nikotinersatzpräparate, die eine Entwöhnung erleichtern. Sie geben ständig Nikotin ab und lindern so die Symptome, die bei einer langen Abhängigkeit zwangsläufig entstehen. Besonders die Krankenkassen unterstützen in ihren Publikationen die Ersatztherapien, obwohl sie die Kosten nicht in allen Fällen übernehmen.
Ungeregelte Therapie: Die E-Zigarette
Die E-Zigarette ist zwar in letzter Zeit etwas in Verruf gekommen, gilt aber nach wie vor als Alternative zur herkömmlichen Zigarette. Kritiker merken an, dass eine verbindliche Kontrolle des Nikotingehalts und der Inhaltsstoffe nach wie vor fehlt. Langzeitstudien über die Nutzung sind ebenfalls nicht vorhanden. Die Geräte sind zudem höchst unterschiedlich konstruiert, und der Nutzer weiß nie, welche Nikotindosis er tatsächlich jeweils inhaliert. Einige Studien allerdings liefern Hinweise auf einen nachlassenden Zigarettenkonsum, wenn der Raucher auch zur nikotinfreien E-Zigarette greift.
Alternative Methoden und die Raucherentwöhnung
Neben der Schulmedizin bietet auch die alternative Heilkunst diverse Therapien an. Allen voran die Akupunktur, die immer mehr Anhänger findet. Die Hypnose kann ebenfalls auf Erfolge bei der Therapie der Nikotinabhängigkeit verweisen. Allerdings sind etliche Scharlatane gerade auf diesem Gebiet unterwegs. Deshalb orientiert man sich am besten an den etablierten Angeboten der Krankenkassen im Internet.
Den Willen stärken: Tipps für die Raucherentwöhnung
Ganz wesentlich beim Kampf gegen die Nikotinsucht ist die persönliche Einstellung. Deshalb hier ein paar Tipps, mit denen man am Ende tatsächlich rauchfrei werden kann.
Wer den Erfolg gegen die Sucht in eine ungewisse Zukunft verschiebt, kann in der Gegenwart keinen Erfolg erwarten. Besser ist es, ein bestimmtes Datum für den Ausstieg festzulegen. Aus wissenschaftlicher Perspektive ist diese Methode am effektivsten. Bei Rückfällen helfen kleinere Ziele für den Beginn, wenn man etwa nur noch draußen oder zu bestimmten Tageszeiten raucht. Oder sich nur noch halbe Zigaretten genehmigt. Wichtig in jedem Fall: Den zuvor bestimmten Anfangszeitpunkt beibehalten und nicht immer wieder neu „verhandeln“.
Auch bei der Abkehr vom Nikotin hilft positives Denken. Jeder rauchfreie Tag ist ein erfolgreicher Tag und Grund für eine Belohnung. Viel Trinken hilft ebenfalls. Klares Wasser und verdünnte Säfte sorgen für ausreichend Mineralien und Vitamine, gleiches gilt für Gemüse und Obst, auch als Snack zwischendurch. Sport sorgt für die nötige Fitness und vertreibt den Frust, der beim Verzicht auf liebe Gewohnheiten immer wieder entsteht. Und könnte außerdem in Zukunft helfen, den Beitrag zur Krankenversicherung zu mindern.